Tiny Tina's Wonderlands Entwickler-Tagebuch 4 – Schicksalsbringer*innen schmieden

Erfahre direkt von den Entwicklern alles über die vielen Auswahlmöglichkeiten bei der Erstellung und Individualisierung des Charakters!

Als sagenhafte Schicksalsbringer*innen sind die Spieler*innen dazu bestimmt, den Dragon Lord zu bezwingen und die Wonderlands zu retten. Wie du das machst, liegt jedoch ganz bei dir. Wahlmöglichkeiten sind ein Grundpfeiler von Tiny Tina's Wonderlands, angefangen beim Aussehen und der Stimme, bis hin zu deiner persönlichen Multiklassen-Badass-Variante. Tina nennt dich schließlich nicht umsonst Schicksalsbringer*in!

"Die Wahlmöglichkeiten der Spieler*innen sind der Teil der Entwicklung, der am meisten Spaß macht", so Ian Childs, Lead System Designer von Tiny Tina's Wonderlands. "Alle wollen wichtige Entscheidungen treffen, was den Charakter und Spielstil angeht, und sich und diese Entscheidungen im Spiel wiederfinden." Die Charakter-Erstellung in den Wonderlands ist eine Liebeserklärung an die imaginären Held*innen von Tabletop-Rollenspielen, in denen man minutiös an den kleinsten Details der persönlichen Abenteurer*innen feilen oder auch einfach ein paar Optionen auswählen, loslegen und das eigene Bestreben später festlegen kann.

In dieser Ausgabe des Entwickler-Tagebuchs von Tiny Tina's Wonderlands sehen wir uns genau an, wie die eigene Persönlichkeit in die Erstellung von Schicksalsbringer*innen einfließt. Es gibt eine breite Palette an Optionen, die das Aussehen und sogar das Benehmen bestimmen. Hier erfährst du Genaueres über die vielen Möglichkeiten, mit denen du dieses heroische Abenteuer zu deinem ganz persönlichen, einzigartigen Erlebnis machen kannst.

Wahl der eigenen Persönlichkeit

Neben den das Gameplay betreffenden Entscheidungen, darunter die Wahl der Klasse mit Blick auf das wichtige Multiklassen-System, kannst du deiner Fantasie hinsichtlich Aussehen und Haltung bei der Schicksalsbringer*innen-Erstellung freien Lauf lassen. Mit einer grundlegenden Körperform – "die da" oder "die andere da" – als Leinwand kannst du die Körpergröße, Gesichtszüge, Frisur, Makeup, Kleidung und mehr nach Belieben anpassen. Als Hommage an Tabletop-Miniaturen sieht dein Charakter beim Einstieg wie eine frisch zusammengeklebte Figur aus, die noch ganz grau ist und nach einer bunten Bemalung lechzt.

Falls du aber keine Lust hast, das Aussehen deines Charakters von Grund auf zu gestalten, findest du auch Charakter-Voreinstellungen für Kopf, Makeup, Rüstung und Sonstiges. Alternativ kannst du alle deine Attribute wiederholt zufällig erzeugen lassen, bis dir etwas gefällt. Dein Aussehen hat keine Relevanz für jegliche Kräfte oder Erfolge im Spiel, du kannst deine*n Schicksalsbringer*in also so abgerundet oder abgedreht erscheinen lassen, wie du willst.

Eine weitere wichtige Entscheidung ist die Wahl der bevorzugten Persönlichkeit: tapfer, gerissen, schroff oder verschroben. Statt des Rollenspiels als gegebener Charakter mit einer bereits bestehenden Vorgeschichte und Motiven kannst du dir die Persönlichkeiten in Tiny Tina's Wonderlands eher als allgemeinen Grundton vorstellen, mit dem du dein Abenteuer angehst. Während deiner Quest hat dein*e Schicksalsbringer*in viel zu sagen, seien es Reaktionen auf Tinas sorgfältig ausgearbeitete Kampagne oder bissige Witzeleien auf dem Schlachtfeld. Die Wahl deiner Persönlichkeit bestimmt, wie wacker, schlagfertig, mürrisch oder einfach nur bizarr deine Äußerungen sind.

Für jede Persönlichkeit stehen zwei Stimmen zur Auswahl, deren Stimmlage du so anpassen kannst, wie sie am besten zu deinem erstellten Charakter passt. "Wir haben es hier mit Persönlichkeiten zu tun, die nicht an einen Körpertyp, ein Geschlecht oder eine Vergangenheit gebunden sind, an nichts in der Art. Deshalb war es eine ganz besondere Herausforderung, Stimmen zu finden, die trotzdem einzigartig wirken", so Sam Winkler, Lead Writer bei Tiny Tina's Wonderlands. "Jede muss erfüllend sein, egal ob man solo spielt oder nicht. Also sind wir es aus der Perspektive von Tabletop-Spieler*innen angegangen, mit dem Gedanken 'Auf welche Archetypen greifen wir Autor*innen zurück, wenn wir ein neues Spiel starten oder einen neuen Charakter auswürfeln?'.

Da gibt es zum Beispiel in der Regel tapfere Abenteurer*innen, die immer etwas zu großspurig über sich selbst reden und bei denen man während des Spielens allmählich feststellt, dass ihnen immer noch einige heroische Taten fehlen. Auf der anderen Seite gibt es verschrobene Charaktere mit einem Hang zur Leere, die auch hinter den Schleier geblickt haben. Sie sind nicht unbedingt darauf aus, die Welt zu retten oder generell noble Ziele zu erreichen. Ihre Einstellung ist eher so 'Ich muss die Geheimnisse des Universums enträtseln' und 'Oh, ein Blutopfer? Da bin ich dabei, das mach ich.'"

Auch nachdem du deinen Charakter erschaffen hast, kannst du ihn noch an einem der Schnellwechsel-Automaten komplett umformen. "Wenn du in der Mitte des Spiels deine Erscheinung komplett umkrempeln willst, nur zu", sagt Ian. "Sei, wer du sein willst und wann du so sein willst. Wenn du total an deinem ursprünglichen Look hängst, weil du bei der anfänglichen Charakter-Erstellung drei Stunden lang daran gefeilt hast, ist das toll! Du hast ein Anpassungs-Pickup gefunden, mit dem deine Haut wie ein Edelstein aussieht, und willst jetzt einen komplett neuen Look? Auch toll! Wir ermöglichen es dir, die Kernaspekte deines Charakters – inklusive Körperform, Persönlichkeit und Anrede – jederzeit zu ändern."

Nur keine Hemmungen

Viele Spieler*innen wollen eine heroische Figur nach dem eigenen Vorbild oder eine Manifestation dessen erschaffen, wer sie gerne wären. Doch es gibt genauso viele Menschen, die lieber einen grausigen Homunkulus entwerfen, der sie selbst und alle, die ihn erblicken, auf ewig in ihren Albträumen heimsucht. Avantgardistische Schöpfer*innen sollten einen Blick auf die Option 'Extreme Ästhetik' werfen, die zufällig Ians Lieblings-Anpassungs-Feature ist.

"Standardmäßig begrenzen wir die Funktionen bestimmter Schieberegler, denn sonst kommt es zu Reaktionen wie 'Oh, jetzt clippt die Nase mit den Lippen' oder 'diese Augen sind unnatürlich groß oder stehen so schräg, dass es bei Menschen unmöglich ist und selbst bei Fantasywesen einfach nur sonderbar aussieht'", erklärt Ian. "Normalerweise verhindern wir so etwas, weil ein qualitativ hochwertiges Spiel entstehen soll, das nicht wie ein Haufen gleichzeitig eingetretener Unfälle aussieht. Andererseits finden viele Spieler*innen so etwas total witzig – ich gehöre auch dazu. Ich liebe die bizarren Monstrositäten, die entstehen, wenn man sich keine Gedanken darüber macht, einen Schieberegler zu weit zu schieben. Also haben wir den Modus 'Extreme Ästhetik' eingeführt.

Wenn du den Modus 'Extreme Ästhetik' aktivierst, steht niemand am Beckenrand und zieht dich raus, falls du untergehst. Du willst eine Riesennase, die in Riesenlippen clippt? Du willst einen Helm, der durch eine Maske clippt? Du willst um 90° gedrehte Augen, oder dass ein Auge anders steht als das andere? Na dann los. Das ist lustig, und 'lustig' macht Spaß. In einer von Tina erdachten Welt wie den Wonderlands passt das sehr gut zum Motto des Spiels.

Ja, es ist schräg – na und? Schräg ist witzig! Wenn ich einen harten Tag habe, starte ich manchmal einfach den Charakter-Editor, schalte 'Extreme Ästhetik' an und erschaffe zufällige Charaktere. Innerhalb von fünf Minuten fange ich an zu kichern, weil da echt lustige Sachen entstehen. Die Nutzung geschieht aber definitiv auf eigene Gefahr. Wenn du also auf etwas stößt, das nicht richtig aussieht, ruf mich nicht deswegen an."

Hinterlasse Spuren in den Wonderlands

Die Anpassung endet nicht bei den Fähigkeiten, dem Verhalten oder der äußeren Erscheinung. Du kannst dich auch über aufwändige Banner und Statuen in heroischen Posen ausdrücken. Immer wenn du ein Emote im Spiel benutzt, unterstützt dein Banner deine freundliche oder streitsüchtige Animation. Außerdem wird es eingesetzt, um zu markieren, wo du in den Wonderlands den Tag gerettet hast. "Wenn du ein Verlies geschafft hast, zeigt dein Banner auf der Oberwelt dauerhaft an, dass du dort warst und es erobert hast", so Ian. "Du kannst Form, Muster und Symbol sowie die Farbe des jeweiligen Banner-Elements wählen. Wie bei den meisten unserer Anpassungsarten, fängst du schon mit einer großen Auswahl an, schaltest aber im Verlauf des Spiels noch viel mehr Möglichkeiten frei. Sie werden von Gegnern als Anpassungs-Pickups fallen gelassen – entweder von bestimmten Gegnerarmeen wie den Skeletten oder Kobolden, oder von Bossen und Badass-Gegnern im Allgemeinen. Denn je härter der Gegner zu töten ist, desto cooleres Zeug sollst du dafür bekommen."

Nachdem du einige erinnerungswürdige Taten vollbracht hast, wirst du mit Schicksalsbringer*in-Statuen überall in Prachthuf unsterblich gemacht. Diese gibt es in den verschiedensten Materialien, von klassischem Marmor über geschnitztes Holz bis hin zu strahlenden Kristallen. "Es ist nicht nur eine einzige Statue, sondern sie stehen überall, um dich zu feiern", so Ian. "Sie sehen aus wie du, beziehungsweise wie du und deine Begleitung, wenn du im Koop-Modus spielst. Wenn du in einer vollen Vierergruppe spielst, stehst du mit deiner Pose im Hintergrund und die Statuen deiner drei Freund*innen stehen in ihren Posen um dich herum. Es ist schön, sich in der Welt wiederzufinden, und darum geht es bei der Charakter-Erstellung, Banner-Erstellung und den Heldenstatuen."

Legendäre Bestrebungen

Wenn die Charakter-Erstellung der erste Schritt deiner Reise ist, kannst du dir das Endgame als ultimatives Ziel vorstellen. Während du deine*n Schicksalsbringer*in auf die bei Veröffentlichung geltende Obergrenze von Level 40 hochstufst, wirst du alle möglichen bedeutenden Entscheidungen treffen: wie du die Punkte verteilst, welche synergistischen Varianten du innerhalb deiner Skill-Bäume erschaffst oder welche Ausrüstung du mit in einen Kampf nimmst. Apropos, es wird jede Menge legendäre Ausrüstung geben, die man in den Wonderlands anstreben kann. Sei es, um einfach nur mit ihren einzigartigen Effekten zu experimentieren, oder um sie als Kronjuwel für die perfekte eigene Charakter-Variante einzusetzen.

Ben Gettleman, Lead Game Designer bei Tiny Tina's Wonderlands, liegen zwei legendäre Schusswaffen besonders am Herzen. "Da wäre einmal Pfeilherrschaft, eine Blackpowder-Shotgun, die fünf Projektile abfeuert. Dabei handelt es sich nicht um Kugeln, sondern um fünf Pfeile, die in einem Bogen fliegen und für die du ein Fadenkreuz hast, das dir anzeigt, wo sie landen werden", beschreibt Ben. "Wenn sie auftreffen, rufen sie einen Pfeilhagel auf diese Stelle hervor, verursachen dort also eine Menge Zeitschaden. Diese Waffe ist ziemlich cool. Es hat auch eine Menge Spaß gemacht, an der neuen Schwertsplosion zu arbeiten, einer überarbeiteten Version einer Schusswaffe aus Tiny Tinas Sturm auf die Drachenfestung. Jetzt feuert sie Schwerter ab, die an Gegnern haften. Wenn eins deiner Schwerter in einem Gegner steckt, erzeugt der alternative Feuermodus ein gigantisches ätherisches Schwert unter ihm, das nach oben schießt und einen Haufen Schaden verursacht."

Was du bei der Charakter-Anpassung auch vorhast, in Tiny Tina's Wonderlands ist für jeden Geschmack etwas dabei. Spieler*innen können ihre ganz persönlichen Schicksalsbringer*innen erstellen und ihre Ausrüstung anpassen, wenn Tiny Tina's Wonderlands am 25. März 2022 erscheint. Halte bis dahin Ausschau nach weiteren Entwickler-Tagebuch-Artikeln und Updates des Spiel-Leitfadens zu Tiny Tina's Wonderlands, um deine perfekte Variante mit dem perfekten Look zu planen!